Viel Nachdenkenswertes in den letzten Tagen bezüglich „mein Leben mit einem durchgeknallten Welpen“ bekommen: in der Therapie und im Einzeltraining mit dem Kleinen.
Konsens: Der Hund muss sich mir und meinem Lebensrhythmus anpassen.
Bei diesem Satz fängt das Gedankenkarussell an zu arbeiten…
– Darf ich ein Lebewesen in dem Maße instrumentalisieren? Für mich ist ganz klar: mein Assistenzhund darf Hund sein, darf Bedürfnisse haben und die auch in gewissem Maße ausleben. Meine Bedürfnisse sind aber genauso da. Wirklich? Tja, das ist wie so oft ein Problem: Was sind meine Bedürfnisse? Und noch deutlicher: In welchem Maße darf ich sie ausleben???
– Ein Welpe braucht klare Grenzen. Ja. Ich auch, möchte diese meine Grenzen aber beweglich halten. In Fluss.
Das kann ich aber nicht auf das kleine Wesen übertragen. Es wäre heillos überfordert. Also muss ich es be-grenzen.
Und das triggert manchmal enorm… Meine Grenzen wurden schon mal ganz massiv überschritten – und das soll ich jetzt wiederholen?
Natürlich weiß mein Kopf, dass dies heute völlig anders ist und dass die Interaktion zwischen Mensch und Hund nach anderen Regeln ablaufen muss als die Interaktion zwischen zwei Menschen…
Heute habe ich versucht, Linus ganz klare Grenzen aufzuzeigen.
Es war bitter.
Es war kräftezehrend.
Es war stellenweise verzweifelnd.
Aber:
Linus schien es damit ganz gut zu gehen. Er war über weite Zeitstrecken gelassen, ruhig und voller Freude, seine Trainingsaufgaben zu erfüllen.
Ich hoffe, dass ich das Grenzen setzen weiter schaffe und mich da durchkämpfen kann. (durchspielen kann?)