Fünf Wochen am Limit.
Limit angekratzt, aber nicht überschritten.
Fünf Wochen verzweifelt.
Verzweiflung ist dunkel und formlos.
Fünf Wochen latent, still und heimlich Wunsch nach Ende.
Sehnsucht nach Ruhe. Nach dauerhafter Ruhe.
Fünf Wochen im Spannungsfeld: aufgeben oder weitermachen?
Ich frage mich, wie das andere betroffenen Menschen schaffen…
Was passierte in den 5 Wochen?
Ich war nicht in der Lage, meinen Blog zu pflegen, daher jetzt nur ein paar Stichwörter, Linus betreffend:
– Nächte: dauerwach. Linus musste lernen in der Box durchzuschlafen. Ich hingegen fand keinen Schlaf mehr. Mirtazapin verbot sich, damit ich höre, wenn Linus nachts raus muss.
– Urin und Kot auf dem neuen Parkett. Zum Glück ohne bleibende Spuren. Drinnen lösen ist sicherer als draußen. Dachte Linus. Den Wunsch nach Sicherheit kann ich verstehen…
– Untere Etage fast leergeräumt. Welpen knabbern alles an: Kabel, Steckdosen, Fachwerk-Ständer, Hand- und Küchentücher, Zimmerpflanzen, Kissen, Armbänder, Decken, Möbelbeine, Polster, Fußleisten, Lehmwände, Rollos, Ohrringe, Tischdecken, Reißverschlüsse, Kapuzenkordeln, Bäume und Büsche im Ziergarten, Schafszäune, Aktenodner, Kies, Hochzeitseinladungen, Zeitungen, Hundebetten, Schuhe, Jacken, Hosen, Strümpfe, und alles, was herunterhängt und/oder baumelt.
– Giardien, Coccidien und die chemischen Keulen dagegen erzeugten beim Hundebaby starke Unruhe, Schlaflosigkeit am Tag, Juckreiz, beschädigte Darmflora, labiles Immunsystem, Bindehautentzündung und hohe Tierarztkosten.
– Hundeerziehung. Welpenerziehung. Assistenzhunderziehung. Prägungs- und Sozialisierungsphase nur bis zur 16. Lebenswoche! Was für ein Damokles-Schwert…
Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund Hund
Ich verschwinde immer mehr.
Darin war ich schon immer gut.
Funktionieren.
Pflichtbewusst.
Spüren? Wahrnehmen? Achtsam sein? Selbstfürsorge?
Das Wenige, das Kostbare, das ich mir dazu in den Jahren Therapie mühsam erarbeitet habe, ist weg. Mein „Radar“, mein Kontrollbedürfnis und mein Funktionieren beherrschen mich…