Und wieder ein Termin, zu dem mich Linus begleiten soll. Meine Psychotherapie soll für eine Zeit von Ergotherapie unterstützt werden und heute ist mein erster Ergotherapietermin.

Meine Güte – wieder Hocherregung für mich, auch wenn ich – wie üblich – mir die Örtlichkeiten vorher angeschaut habe. Ich freute mich, dass ich Linus mitbringen darf und war furchtbar aufgeregt, ob er es schafft, 2 Zeitstunden im Werkraum auszuharren.

Vorher noch eine Runde in der Stadt „um den Block“ gegangen und dieser kleine Rundgang ließ mich Böses ahnen: Linus hatte definitiv keinen guten Tag. Jeder Mensch war so interessant, dass er mich mit seinen 32 kg dorthin ziehen wollte, die Gerüche an den Häuserecken waren offenbar weitaus interessanter als der Mensch, der am anderen Ende der Leine geht. Mülltonnen wollten markiert werden und als ich das (natürlich) nicht erlaubte, erntete ich ein andauerndes Frustbellen.

 

In der Praxis wurde er – natürlich – gelockt und abgelenkt (trotz Kenndecke). Auch hier frustiges Bellen, da ich ihm das so erst mal nicht erlauben wollte.

In den Werkraum geht es die Treppen hinunter in den Keller… Ein Assistenzhund, der sehr aufgeregt ist und meine ganze Konzentration fordert, damit er einigermaßen langsam die Stufen hinuntergeht.

Der Werkraum selber voller interessanter Schränke und Regale. Für einen neugierigen Labradoodle ein Paradies! Für seinen Menschen eher Stress… Aber nachdem Linus sämtliche Kleinteile auf dem Boden entdeckt und zu mir gebracht hat (Tauschgeschäfte liebt er!), legte er sich unter den Tisch zu meinen Füßen und entspannte sich. Nur wenn die Ergotherapeutin einen Schrank öffnete, dann steckte die Neugiernase nicht nur mit der Nase, sondern mit Kopf und Vorderpfoten mit im Schrank…

Ganz ehrlich:

Zwei (!) Zeitstunden! Das hat Linus toll gemacht!

Und ich konnte sogar für ein paar Minuten immer mal vergessen, dass ich einen Assistenzhund auszubilden habe und konnte mich auf mein Projekt einlassen.

Wie wundervoll!